Man erreicht die Laurentiuskirche durch die Kirchgasse. Nach dem Stadtbrand musste ein Eingang an der Nordwand neu errichtet werden. Seit der Renovierung Ende 2016 wird bei Veranstaltungen wieder der ursprüngliche Eingang durch den Turm benutzt. Die modernere Bautechnik des 17. Jahrhunderts verzichtet auf Stützstreben, die an der Südwand noch erhalten sind.

Der ursprüngliche Eingang in die Kirche erfolgte vom Erdgeschoss des Turms durch offene Torbögen. Durch die neuen Glastüren, die im Rahmen der Renovierung 2015/2016 eingebaut wurden, wird dieser Zugang wieder als Eingang für Veranstaltungen genutzt.


 

Die Südwand der Kirche ist vom Stadtbrand verschont geblieben. Daher sind Strebepfeiler des ursprünglichen Baus noch erhalten. Nach dem Brand wurden hier die kleinen gotischen Fensteröffnungen vergrößert. Zwischen Südwand und der alten Stadtmauer befand sich einst der Friedhof Usingens. Die heute in der Südwand eingemauerten Grabplatten und Gedenksteine befanden sich allerdings früher im Inneren der Kirche, denn nur das „gewöhnliche Volk“ Usingens lag auf dem Friedhof.

An der Südwand des Chors befindet sich auch die Sakristei und die nachträglich angebaute Fürstengruft. Dabei schließt die Außenwand der Sakristei mit der Kirchensüdwand ab und das Dach des Chors zieht sich nahtlos über sie hinweg. Dagegen wirkt die 1775 angebaute Fürstengruft angestückelt, da sie weder auf bestehende Baulinien noch Fenster Rücksicht genommen hat.


Detailansichten

Grabstein von Carl von Stockheim
* um 1500 / 
+ 1551

Burgmann zu Usingen, Oberamtmann zu Weilburg, Abgesandter der Grafschaft Nassau-Weilburg beim Augsburger Reichstag 1548 und Amtmann in Usingen von 1537-1551.

Unten sieht man zwei Wappen:
links das derer von Stockheim und rechts das derer von Karben, seiner Mutter.

Grabstein vonReinhard von Schletten
* 1528 / + 1609

Amtmann in Usingen von 1568-1609.

Unten sieht man wieder zwei Familienwappen: links das derer Küchenmeister von Gamburg (von seiner Mutter) und rechts das derer von Wachenheim (von seiner Schwiegermutter).

Grabstein von Agatha Rosina von Wachenheim (geb. von Thüngen), * 1572 / + 1623

Erste Ehefrau von Philipp Heinrich von Wachenheim, Amtmann zu Neuweilnau und im Stockheimer Gericht, Amtmann in Usingen von 1611-1637.

Eindrucksvoll sind der lange Faltenreifrock und die Puffärmel des Oberteils.

Links daneben der Grabstein von Johannes Andreas Heydenreich
* 1736 / + 1801
Inspektor und Pfarrer in Usingen.

An der Nordseite des Turms befindet sich unten am Fries eine Platte mit der Jahreszahl der Grundsteinlegung: 1490. Auffallend dabei ist die Verwendung einer „halben 8“ als Ziffer für die 4.

Im gotischen Eingangsbogen an der Südseite befinden sich die beiden Steinmetzzeichen, die man überall im Turm findet, direkt nebeneinander.

Graffitis gibt es offenbar schon immer. Vor der Erfindung der Sprühdosen mussten sich die „Künstler“ aber mehr anstrengen. Relativ gut erhalten ist der eingeritzte Name des Lateinschülers Matheus Doliator von 1557. Man findet aber noch zahlreiche andere Spuren von Schülern aus dem 16. und 17. Jahrhundert.


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