Wissenswertes über Archäologie in Usingen - Geschichtsverein Usingen e.V. in Neu-Anspach Archäologische Feldbegehung mit Studenten der Universität Frankfurt/M. im Usinger Lande (1996)


Funde von der Existenz vor- und frühgeschichtlicher Kulturen

Das Interesse an der Vorgeschichte, am Mittelalter und der Neuzeit verweilte derweil überwiegend im Schatten der römischen Forschung. Jedoch zeugen noch heute eine Vielzahl von Wallanlagen, Hügelgräberfeldern und immer wieder durch Bau-, Land- und Forstwirtschaftsmaßnahmen an die Oberfläche beförderte Funde von der Existenz vor- und frühgeschichtlicher Kulturen in unserer Heimat.

Von 1994 bis 2002 konnte die Archäologie-AG des Geschichtsvereins Usingen e.V. als fester Bestandteil der ehrenamtlichen Kreisarchäologie des Hochtaunuskreises über 300 bis dahin unbekannte archäologische Bodendenkmäler (Siedlungen und Gräberfelder) durch Geländebegehungen und Ausgrabungen entdecken.

Dies erfolgte in enger Zusammenarbeit mit der hessenARCHÄOLOGIE, dem Saalburgmuseum, der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt/M., der Römisch-Germanischen Kommission des Deutschen Archäologischen Instituts in Frankfurt/M. und dem Kreisarchiv des Hochtaunuskreises.

Eckhard Laufer
Archäologische Arbeitsgemeinschaft
Geschichtsverein Usingen e.V.

E-Mail: archaeologie@geschichtsverein-usingen.de


Bedeutung der ehrenamtlichen Tätigkeit


"Denkmäler sind ein unverzichtbarer, unvermehrbarer, also nicht regenerationsfähiger Bestandteil unserer Umwelt. Eine Ersatzpflanzung, wie im Naturschutz, ist nicht möglich. ... Es ist also eine wichtige und herausfordernde Aufgabe, auf den Erhalt und die Pflege der historischen Zeugnisse unserer Umwelt zu achten. ... Von einer Vielzahl neu aufgedeckter Fundstellen, Eingriffen in Bodendenkmäler und anderen Veränderungen in der archäologischen Topographie unseres Landes erfährt auch die staatliche Bodendenkmalpflege nur, weil überall im Lande ehrenamtliche Helfer regelmäßig gepflügte Äcker und geöffnete Baustellen beobachten und rechtzeitig Alarm schlagen."

Prof. Evelies Mayer, ehem. Min. f. Wissenschaft u. Kunst in Hessen, in: Denkmalpflege in Hessen. Situation und Perspektive. Denkmalpflege in Hessen, Heft 2/1994


"Ohne private Initiative wäre die archäologische Arbeit und wäre auch wohl der Staat arm dran. Gerade die archäologische Arbeit in Deutschland stützt sich auf effiziente private Initiative."

Prof. Dr. Joachim Reichstein, in: Wir brauchen das Ehrenamt. Archäologie in Deutschland, Heft 4/1994, Editorial



Projekte

Erste Bauern im Usinger Land

Mehrere spätbandkeramische Siedlungsplätze der ersten Ackerbauern und Viehzüchter der frühen Jungsteinzeit (um 5.000 v. Chr.) belegen im Usinger Becken eine eigene Siedlungskammer. Abseits der zeitgenössischen "Ballungsräume" wie Wetterau oder Limburger Becken und in deutlich höheren Lagen zwischen 250 und 410 m über NN. 

Ein gemeinsames Forschungsprojekt des Seminars für Vor- und Frühgeschichte der Johann-Wolfgang Goethe Universität Frankfurt/Main und der Archäologie-AG Usingen erbrachte eine Überraschung: Ein jungsteinzeitliches Erdwerk an dem heute eine Bundesstraße vorbeiführt.

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Wehrheim, das Tor zur Bronzezeit im Usinger Land

1995 wurde die Ehrenamtliche Kreisarchäologie des Hochtaunuskreises über die Reste einer vorgeschichtlichen Urnenbestattung informiert, die ein aufmerksamer Bürger 1978 beim Straßenbau in Wehrheim aus einem Kanalschacht geborgen hatte. Die Auswertung ergab sehr schnell, dass ein bedeutendes archäologisches Bodendenkmal im Usinger Land entdeckt worden war: ein 3000 Jahre altes Brandgräberfeld aus der Urnenfelderkultur (ca. 1.300 - 750 v. Chr.).

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Germanen im Usinger Land

"Nach Passieren der Grenze des römischen Reiches an der Saalburg, stießen wir alsbald auf freundliche Germanen." Dem ist so, denn ganz nahe bei Usingen konnte eine germanische Ansiedlung nachgewiesen werden, die aufgrund der Nähe zum römischen Limes (ca. 6 km bis zur Saalburg) ein wichtiges Bodendenkmal darstellt. Die Örtlichkeit war sogar bereits zur Zeit der Spätbandkeramiker sowie der späten Bronze- u. frühen Eisenzeit besiedelt. Am 05.09.2002 startete unter der Leitung des LfD Wiesbaden eine Forschungsgrabung.

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Glashütten im Gespräch

1994 startete unter der Leitung von Ingrid Berg (Glashütten) die Erforschung der Geschichte der Glaserzeugung im Gemeindegebiet Glashütten im Taunus. Neben der Zusammentragung und Auswertung historischer Quellen führten anschließende Prospektionen und Ausgrabungen zu weiteren gesicherten und aufschlussreichen Erkenntnissen, die durch den "Historie-Arbeitskreis-Glashütten Taunus" veröffentlicht wurden.





Überraschungen beim Bau der Heisterbachstraße

Seit 1997 rollt der Verkehr aus Neu-Anspach kommend über die Ortsumgehung "Heisterbachstraße" in Richtung B 456 und umgekehrt. Ist dabei aber jedem bewusst, dass er durch eine uralte Kulturlandschaft fährt?

Bei einer baubegleitenden archäologischen Untersuchung konnten Siedlungsspuren aus der Mittelbronzezeit (ca. 1.600 bis 1.300 v.Chr.) und vorrömischen Eisenzeit (hier um 500 und 100 v.Chr.) vor ihrer endgültigen Zerstörung dokumentiert werden.

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Die älteste Sau Hessens?

Im Januar 1999 wurde mit dem Bau einer Lärmschutzmauer an der Autobahn Frankfurt am Main / Kassel begonnen. Hierbei wurde auf einem breiten Streifen reichlich Humus bewegt und - aufgrund der Topographie nicht anders zu erwarten - tauchten Befunde einer vorgeschichtlichen Siedlung aus der bandkeramischen Kultur um 5.300 v. Chr. auf.

Während der Notgrabung wurde eine kleine, offenbar unfertige Tonplastik geborgen, die dem äußeren Anschein nach einem Schweinchen gleicht.

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